Bewerbungstipps für angehende Juristen

By | 19. Oktober 2015

Die Ausbildung zum Volljuristen ist lang und hart. Doch selbst mit 9 Punkten im Jura-Examen kommen die wenigsten angehenden Juristen um eine Bewerbung herum, wenn sie versuchen in den Job einzusteigen. Gerade Juristen sollten allerdings einige Dinge beachten, wenn es um Form und Inhalt der Bewerbung geht. Hier ist es wichtig noch präziser zu formulieren, als es vielleicht Bewerber anderer Branche tun müssen, da der Beruf des Juristen nicht unwesentlich mit einem korrektem Sprachgebrauch verbunden ist. Die Bewerbung ist der erste Eindruck den ein potentieller Arbeitgeber bekommt und dieser ist bekanntlich nicht rückgängig zu machen.

Die Ausbildung zum Juristen unterscheidet sich wesentlich von anderen Ausbildungen. Daher macht eine Bewerbung mit den Standartoberthemen Ausbildung, Berufserfahrung, Kenntnisse und Hobbys wenig Sinn.

Präzise Formulieren

Als Jurist sollte man vor allem in der Lage sein, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen. Wer also schon in der Bewerbung weitschweifige Details und unnötige Fakten zu bestimmten Dingen preisgibt, verrät schnell das er diese Fähigkeit scheinbar nicht besitzt.

Gerade bei Juristen sollte weiterhin die Formulierung jedes einzelnen Satzes passen. Formulierungen sind ein Hauptaspekt der juristischen Arbeit und somit sollte man schon in der Bewerbung möglichst überzeugen. Potentielle Arbeitgeber werden mit Sicherheit auf den Sprachstil achten und ungeeignete Kandidaten erst gar nicht zu einem Vorstellungsgespräch einladen. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen schneller und frühzeitiger als in manch anderen Berufszweigen.

Kenne deinen Arbeitgeber

Weiterhin ist es besonders wichtig sich mit der jeweiligen Kanzlei im Vorfeld ausgiebig auseinanderzusetzen. Nur wer möglichst viele Informationen über seinen potentiellen Arbeitgeber hat kann sich bestmöglich präsentieren. Es kann sich durchaus lohnen mehr als nur das Internet für die Recherche zu bemühen, Anwaltsverbände sind auch eine gute Anlaufstelle.

Wer sich zum Beispiel bei einer internationalen Kanzlei wie beispielsweise der renommierten Kanzlei Kobrel bewirbt, sollte im besten Fall über dementsprechende Fremdsprachenkenntnisse verfügen. Da es sich hierbei um eine unter anderem auch Russisch-sprachige Kanzlei handelt, wären sicherlich Kenntnisse der russischen Sprache von Vorteil. Die Bewerbung an sich sollte man jedoch in der jeweiligen Landessprache halten, wer hier mit Fremdsprachenkenntnissen punkten will lehnt sich zu weit aus dem Fenster. Es reicht völlig aus die Sprachkenntnisse zu erwähnen, unter Beweis stellen kann man sie an anderer Stelle.

Das Referendariat

Nach dem Studium und dem ersten Staatsexamen sollte das Referendariat Erwähnung finden. Man kann diesen Punkt auch in der Rubrik Ausbildung unterbringen. Mehr Sinn macht es aber als gesonderter Unterpunkt. Immerhin handelt es sich hier um zwei ganze Jahre und oft sind es gleich mehrere Arbeitgeber, bei denen man während dieser Zeit beschäftigt war.

Eigeninitiative zeigen

Es wird immer wichtiger sich von der Masse abzuheben. Eine Standartbewerbung wirkt schnell langweilig, gerade wenn sich der Entscheidungsträger durch einen Stapel gleicher Bewerbungen kämpft. Weiterhin macht es Sinn, sich auch bei Kanzleien zu bewerben die keine expliziten Stellenausschreibungen geschaltet haben. Dennoch sollte man nicht einfach blind eine Bewerbung raus schicken. Zumindest sollte man sich im Vorfeld telefonisch erkundigen, ob überhaupt Bedarf besteht.

Wie Überall gibt es auch hier kein Patentrezept für eine Bewerbung die Erfolg garantiert. Nichts desto trotz sollte man sich als angehender Jurist darüber im klaren sein, dass die Bewerbung spezielle Anforderungen erfüllt. Wer sich in seinem Beruf wohl fühlt und in der Zeit des Referendariats schon gute Erfahrungen machen konnte, wird aber ein Gefühl dafür haben was den potentiellen Arbeitgeber interessieren könnte und was nicht.